[Jan Bischof] 23.10.2021

Am letzten Spieltag gab es für die TuS – Kicker nach 90 Minuten kein „Happy End“, obwohl sie dem Gast aus Großsteinberg über weite Strecken ebenbürtig waren und kurz vor Spielende durch einen Elfer einen Punkt hätten holen können. Nun sollte es beim nächsten Heimspiel klappen, es mussten und sollten drei Punkte zu Hause gegen den SV Chemie Böhlen geholt werden.

Ein engagierter Start wird nicht belohnt

Die Gastgeber offensiv eingestellt, gewillt nach doch schon langer Durststrecke, die drei Punkte zu Hause zu behalten, spielten von der ersten Minute an schnellen und direkten Fußball. In der zehnten Minute dann die erste dicke Chance für die TuS – Kicker, nach einem hohen Ball von halb links zentral in den SV – 16er, verlängerte Stephan Moritz mit den Kopf nach rechts, wo Toni Schladitz mit flachem Schuss abschloss, der Torhüter aber unten war und klärte. Bis zur 20. Minute blieben die Pegauer spielbestimmend, hielten den Ball in den eigenen Reihen und ließen kaum Ballgewinne der Gäste aus Böhlen zu. Diese waren aber bei Standards gefährlich, so in der 22. Minute, als ein schnell ausgeführter Freistoß von der Mittellinie links die Linie entlang in den Lauf von Marcus Schulz gespielt wurde, der über das linke Strafraumeck in den 16er ging und dessen Schuss das TuS – Gehäuse nur knapp links verfehlte. Nur zwei Minuten später wurde ein Freistoß aus dem Mittelkreis zentral an den TuS – Strafraum geschlagen, wo Paul Dittrich den Ball über den Scheitel rutschen ließ und sich Jens Riemann im Pegauer Tor strecken musste, um den Ball zu entschärfen. Nach einem Abschlag vom Böhlener Tor die linke Außenlinie entlang, ging Schulz mit dem Ball bis Höhe Pegauer Strafraum, brachte den Ball flach in die Mitte, ein Stockfehler eines TuS – Kickers landete dann vor den Füßen von Dittrich, der dann flach neben den linken Pfosten einschoss. Die Gastgeber brauchten dann einige Minuten, um sich wieder zu ordnen, kamen aber wieder in Tritt und drängten auf den Ausgleich. Oliver Posnien spielte in der 29. Minute den Ball von hinten heraus mit viel Übersicht zentral nach Vorn zu Marcel Jänicke, der weiter nach rechts in den Lauf von Schladitz passte. Toni ging in Richtung Grundlinie, spielte dann quer nach links zu Ruben Hollstein an die Strafraumgrenze, an dessen guten hohen Schuss kam der SV – Hüter aber noch mit den Fingern dran. Nun versuchten die Gastgeber den Ausgleich mit der „Brechstange“ zu erzielen, spielten kaum noch über die Außen, versuchten es stattdessen mit langen und hohen Bällen in den SV – Strafraum. Dies beschäftigte die Gäste zwar, brachte aber keinen Erfolg, zu gut standen die erfahrenen Abwehrspieler wie Ronny Lippmann oder Robert Meeser. Dann kamen auch noch unnötige Ballverluste der Gastgeber hinzu, was die Gäste zu Kontern einlud. So kurz vor der Pause, als ein Ball in den Füßen eines SV -Kicker landete, der lang an den TuS -Strafraum spielte und Marcus Schulz den Ball zu erreichen versuchte. Schulz war zwar zeitgleich mit dem herausgeilten Pegauer Hüter am Ball, der riskierte beim Herauslaufen viel, konnte aber klären und hielt damit die Pegauer im Rennen. 

Lange Bälle führen nicht zum Erfolg

Kurz nach der Halbzeit dann eine ähnliche Situation in der 50. Minute, nur das sich Jens Riemann hier gegen Stefan Opfermann und Marcus Schulz behaupten musste.Nach dieser Schrecksekunde gingen es die Pegauer energischer an, Lucas Stacziwa startete über rechts zur Grundlinie, flankte dann an das lange 5er Eck wo Lucas Schulz mit dem Kopf zur Stelle war und das Tor nur um Zentimeter verfehlte. Nur drei Minuten später, in der 55. Minute legte Schulz den Ball zentral vorm 16er nach links in den Strafraum zu Jänicke ab, der sofort quer an den 11er Punkt zum freigelaufenen Stephan Moritz passte, doch dessen flacher Schuss kam auf den SV – Hüter. Ein Eckball der Böhlener von links wurde in der 62. Minute bis ca. 20 Meter vor das Tor geklärt, wo Dittrich den Ball zum direkten Abschluss nutzte, das Runde optimal traf und das Spielgerät im rechten oberen Eck vom TuS – Tor einschlug. So stand es nach gut einer Stunde 0:2, was die Gastgeber nicht unbedingt sicherer machte. Wie schon in der ersten Hälfte versuchten sie es wieder mit hohen Bällen und mehr durch die Mitte, was auch schon im Hinspiel nicht funktionierte. Es klappte dann auch das Kurzpassspiel kaum noch, die Bälle gingen immer wieder verloren. Die Gäste mussten so viel nicht tun, um in Ballbesitz zu kommen, irgendwie standen die TuS – Kicker neben sich, es klappte nur wenig. So kam es fast folgerichtig nur vier Minuten später erneut zu einem schnellen Gegenzug der Gäste, den Stefan Opfermann allein gegen den Torwart mit dem 0:3 abschloss. Damit war in der 66. Minute die Vorentscheidung getroffen, denn um die drei Tore bis zum Ausgleich zu schießen, brauchte es schon ein kleines Wunder. Unsere Jungs mühten sich und kämpften um ein längst überfälliges Tor, konnten sich aber nicht belohnen, da ihr Spiel keine Überraschungsmomente hatte und leicht für die Hintermannschaft der Gäste auszurechnen war. Durch das gute und clevere Stellungsspiel von zum Beispiel Martin Skujat oder Rene Kuppert kam kaum Torgefahr für das SV – Tor auf. Es wäre wohl einen oder auch mehrere Versuche wert gewesen, diese erfahrenen aber nicht mehr so lauffreudigen Spieler über ein breitgezogenes, über die Außen vorgetragenes Spiel zu bezwingen. Was wäre wohl gewesen, wenn die Gäste hätten laufen, laufen und laufen müssen oder immer wieder von der rechten oder linken Seite her beschäftigt worden wären. Ob sie dies über 90 Minuten durchgehalten hätten? 

Aber das mussten sie ja nicht und so hieß es nach 90 Minuten nicht ganz unverdient Pegau 0 und Böhlen 3 Tore. Nicht weil die Gäste so überragend, sondern clever, mit viel Erfahrung und Übersicht gespielt haben aber auch ihre Chancen nutzten. Die Pegauer dagegen ließen wieder einmal beste Torchancen liegen, verpassten es damit, sich etwas mehr Luft zum Tabellenende zu verschaffen. Auch werden die nächsten Spieler nicht leichter, vor allem wenn Worte oder Begriffe, egal woher, wie „Ü 35 – Mannschaft“, „Band“ oder „Combo“ für die Gegnerischen Mannschaften fallen. Ich weiß nicht, wie wir uns betiteln lassen wollen, denn wir sind bis jetzt die einzige Mannschaft, bei denen der SV Chemie Böhlen Punkte geholt hat.