[Jan Bischof] 01.11.2017
Als das Sturmtief „Herwart“ am Wochenende über Mitteldeutschland mit Windgeschwindigkeiten zwischen 100 und 130 km/h wütete, Bäume umknickten, Dächer davonflogen und die Feuerwehr überall zu Einsätzen ausrücken musste, wurde unbeeindruckt dessen der 8. Spieltag „durchgezogen“. Da kann und muss ich mich doch fragen, unter welchen Umständen denn die „Verantwortlichen“ einen Spieltag absetzen? Hat das keiner von „Denen“ mitbekommen, weil sie im Urlaub waren oder weil sie im eigenen Garten die umgefallenen Bäume beseitigen mussten? Ein attraktives oder gut anzusehendes Spiel war da in Thierbach nicht zu erwarten, eher, dass der „Zufall“ das Spielgeschehen bestimmt. Damit nicht genug, beim Thierbacher SV war auch noch das Gerät zum Abkreiden der Linien defekt und der Wind hat an der Verbindung zum „Internet“ gezerrt, sodass es nur unter äußersten Einsatz aller Beteiligten möglich war, das Spiel elektronisch zu melden.
Es ging dann aber irgendwann nach 14 Uhr los. Die TuS – Kicker, auch noch mit dem Pech auf ihrer Seite, verloren die Platzwahl. Die Thierbacher wollten aber unbedingt zuerst gegen den Wind und „bergauf“ spielen. Das mag verstehen wer will, uns war es jedenfalls recht. Das erste Mittel bei diesen Windverhältnissen war, wenn es sich ergibt, schießen aus allen Positionen. Gleich in der ersten Minute nutzte Sebastian Plechinger einen Freistoß aus ca. 20 Metern zum Direktschuss, der ging aber knapp am linken Pfosten vorbei, genau wie der Schuss von Lucas Stacziwa nur 2 Minuten später aus ca. 16 Metern. Nach einer viertel Stunde ging Philipp Hofmann zentral an den SV – 16er, legte nach rechts zu Lucas Schulz ab, der weiter zu Lucas Stacziwa leitete. Dann ging es dieselben Stationen zurück und Philipp schloss flach ab, verfehlte das Tor aber auch um Zentimeter. Beim nächsten Schuss auf das SV – Tor von Martin Jahn in der 20. Minute, verhinderte der Torhüter den Rückstand. Auch nachdem Lucas Schulz über die rechte Seite in den 16er marschierte und flach auf die „Kurze“ abzog, machte sich der Hüter lang und klärte zur Ecke. Diese Ecke brachte der „Jahner“ auf das lange 5er Eck zu Patric Striepe, der per Kopf nach hinten zu Sebastian Plechinger ablegte. Dessen direkter Schuss ging aber auch am linken Pfosten vorbei. Eine direkt auf das Tor gezogene Ecke von Martin Jahn spitzelte der Torwart aus Thierbach über die Latte und eine weitere Ecke in der 33. Minute „zimmerte“ Philipp direkt auf den am Boden liegenden Hüter. Langsam bahnten sich Parallelen zum Spiel eine Woche vorher an, als die TuS – Kicker 85 Minuten auf das gegnerische Tor spielten, den Ball aber nicht versenken konnten. Nachdem Patric auf der linken Seite angespielt wurde, ging der bis Höhe 5er und passte flach in die Mitte an den 5er, wo der „Jahner“ den Ball verpasste, der hinter ihm stehende Andreas Arbeit zum Glück aber nicht. So stand es nach 35 Minuten 0:1 und nachdem eine Windböe nur 2 Minuten später, den Torhüter bei einem hohen Ball nicht gut aussehen ließ, war Patric zur Stelle um zum 0:2 einzuschießen. Unmittelbar nach Anstoß wurde der Ball von Hans Jerke abgefangen, sein langer Ball in die Thierbacher Hälfte wollte sich Lucas Schulz holen. Vor ihm am Ball war aber wieder Andreas Arbeit, der per Kopf zum SV – Hüter spielte, dabei aber nicht mitbekommen hatte, das der Hüter schon auf dem Weg nach Draußen war und somit zum 0:3 einköpfte.
Dann ging es in die Pause und nach dem Anpfiff erwarteten die Zuschauer und die Gäste einen Sturmlauf der SV – Kicker, die ja nun ihrerseits den Wind im Rücken hatten. So ein richtiges Aufbäumen gegen die drohende Niederlage war es aber nicht, sie starteten zwar eine Art Offensive, diese ließ aber nach10 Minuten etwas nach und verebbte nach knapp 20 Minuten vollends. Es war aber auch die clevere Spielweise der TuS – Kicker, die den Angriffsbemühungen der Gastgeber die Gefährlichkeit nahm. Durch das zeitige Attackieren der SV – Kicker, kamen die zu keinem vernünftigen Spielaufbau. Weiterhin versuchten die Gäste den Ball zu halten, das Spiel zu beruhigen und warteten auf die Gelegenheit, im richtigen Moment zuzuschlagen. Nachdem abgefälschten Steilpass von Martin Jahn hinter die Abwehr der Thierbacher holte sich der inzwischen eingewechselte Stephan Moritz den Ball und ließ dem Hüter keine Chance. Ab da war das Spiel entschieden, die Gastgeber weiter bemüht einen Treffer zu erzielen, eine richtig gefährliche Situation für das TuS – Tor gab es aber nicht. Thomas Menge im TuS – Tor ersetzte den verletzten Martin Wernicke würdig, sorgte aber auch für ein wenig Unterhaltung, als ein langer Ball im TuS – 16er aufschlug, der Wind ihm die Kappe vom Kopf blies und er nicht wusste, was er zuerst festhalten sollte. Er entschied sich richtig, für den Ball. Die Gäste in der Schlussphase mit Spielfreude, erhöhten nach Solo auf der linken Seite von Dustin Schapke, der steil in den 16er zu Stephan Moritz passte, der den Torhüter umspielte, auf 0:5. Kurz vor dem Abpfiff ging Patric Striepe auf der rechten Seite bis zur Grundlinie, spielte an das lange 5er Eck in den Lauf von Schapke, der den Ball zum 0:6 in die Maschen hämmerte.
So sahen die 30 Zuschauer, 2/3 waren Pegauer, ein doch recht ansprechendes Spiel und eine taktisch gut eingestellte TuS – Elf, die diszipliniert (es viel kein böses Wort gegen wen auch immer) und auf gutem Niveau spielte.