[Jan Bischof] 12.03.2017

Im zweiten Rückrundspiel hatten die TuS – Kicker den SV Groitzsch zu Gast, das hieß Derby und es dieses Mal besser machen als in der letzten Saison. Motivation und Selbstbewusstsein waren vorhanden, die spielerische Klasse wurde letzte Woche unterstrichen. Nun weiß aber auch Jeder, das Derbys so etwas an sich haben…..

Die ersten 5 Minuten begannen recht verhalten, mit leichten Feldvorteilen für die Gastgeber. In einem Zweikampf in der 6. Minute verletzte sich Martin Hennig an der rechten Schulter und der Notarzt musste zum Einsatz kommen. Dies brachte die Zuordnung der Heimmannschaft ziemlich durcheinander, zumal sich ein Ersatzspieler erst einmal Erwärmen musste. Dadurch spielten die Pegauer ca.5 Minuten mit einem Mann weniger, was die Gäste eiskalt zu ihren Gunsten ausnutzten. Nach einem hoch hereingebrachten Freistoß in der 8. Minute, fiel der Ball im 16er herunter, ein Pegauer Abwehrspieler traf den Ball nicht richtig. Somit landete der Ball vor den Füßen von Kevin Mansfeld, der einfach mal draufhielt und aus ca. 9 Metern traf. Nur 2 Minuten später wurde ein Ball der Gastgeber im Mittelfeld abgefangen, steil nach Links zu Sebastian Hamar gespielt, der marschierte in Richtung TuS – Tor und schoss zum 0:2 ein. Nach dem die TuS – Elf mit Kenneth Liebau wieder „aufgefüllt“ wurde, fingen sich die TuS – Kicker wieder und drängten auf das Anschluss – Tor. Es dauerte dann auch nur 5 Minuten, als Marcus Wolf sich den Ball an der rechten Grundlinie erlief, in den 16er zu Martin Jahn passte und der von hinten durch Tobias Färber von den Beinen geholt wurde. Den fälligen Elfer verwandelt Hans Jerke in der 20. Minute souverän zum 1:2. Nach dem Anschlusstreffer bemühten sich die Pegauer um den Ausgleich, verstrickten sich aber immer wieder in Zweikämpfe, ließen den Ball nicht laufen und konnten ihr Spiel über die Flügel nicht umsetzen. Zu allem Überfluss musste auch Steffen Sebastian verletzt vom Feld. Er versuchte zwar weiter zu spielen, musste aber trotzdem in der 42. Minute durch Shamil Azizaev ersetzt werden. Auch in dieser Phase spielten die Gastgeber über längere Zeit in Unterzahl. Auch diese personellen Veränderungen trugen dazu bei, dass die Pegauer nervös und ohne Selbstvertrauen auftraten. Dass sie es besser können haben sie aber in der Hinrunde bewiesen, in dieser 1. Halbzeit war aber nichts davon zu sehen. In der Folge wurde das Spiel immer Kampfbetonter, es gab viele Fouls und Unterbrechungen. Die TuS – Kicker ließen sich von den Gästen provozieren, ließen sich auf das spielerische Niveau der Gäste ein. Die Folge waren eine Gelbe Karte für Marcus Wolf und eine einzige „Meckerorgie“. Erfolgreich kann das nicht sein….

Dies setzte sich in der 2. Hälfte fort und nach der „x“-ten Ermahnung und einem Foul zu viel musste Marcus in der 57. Minute dann vom Platz. Nun musste die Mannschaft nach den beiden Ausfällen von Martin Hennig und Steffen Sebastian in den ersten 45 Minuten, den nächsten Rückschlag verkraften. In Unterzahl ging es dann aber bei den Gastgebern besser, der Ball lief in den eigenen Reihen, es kam sogar der ein oder andere ordentliche Spielzug zu Stande. Zählbares kam leider nicht dabei heraus, obwohl Martin Müller und Patric Striepe nach direkt geschossenen Freistoß, den Gäste – Hüter beschäftigten und ein Eckball von Martin Jahn an der Latte landete. Die TuS – Jungs bemühten sich redlich, waren die letzten 30 Minuten im Spiel auch bestimmend, allein die zündende Idee oder der letzte genaue Pass fehlte. Der tiefe Boden forderte ebenfalls seinen Tribut, ließ die Beine Schwer werden. Nur die Kraft vom „Mundwerk“ einiger Spieler ließ nicht nach. Von den Gästen kam nicht mehr viel, sie versuchten das 2:1 zu verteidigen, wenn auch nicht immer Regelkonform. So stieg in der 85. Minute Robert Kummer mit beiden Beinen von Hinten in die Beine von Martin Jahn, sodass dem Alles in Allem gut pfeifenden Schieri nichts anderes übrig blieb, als ihn mit glatt Rot vom Platz zu stellen.

Nach 93 Minuten beendete der Schieri das Spiel, welches man am liebsten schnell wieder vergessen möchte. Kann man aber nicht, da ist zu viel schiefgelaufen! Mutter und Vater der Niederlage waren wohl eine Mischung von zu hoher Motivation und leichter Überheblichkeit, welche dann übergingen in ängstliches Agieren mit Stellenweiser Lähmung und panischem Verhalten. Das ein Spiel gegen Groitzsch emotional geführt wird ist verständlich, ist bei einem Derby nun mal so. Man sollte aber nicht ganz ohne „Sinn, Mumm und Verstand“ agieren, zumal es ja schon mehrmals bewiesen wurde, dass Ihr es könnt. Auch wenn diese eine Niederlage ganz schön am „Ego“ kratzt, sind diese Derbys nicht die Alles entscheidenden Spiele der Saison. Es stehen noch einige wichtige Spiele bis Ende der Saison an. Nächste Woche haben wir den Tabellenersten zu Gast und haben neben zwei neuerlichen Verletzten noch einen dritten Ausfall wegen zu „hoher Motivation“. Wenn das mal nicht viel mehr „schmerzen“ wird, als diese Niederlage gegen die Nachbarn aus Grotizsch?!