[Jan Bischof] 28.10.2019

Am 8. Spieltag hatten die Pegauer Kicker die wohl härteste Aufgabe vor der Brust, sie mussten nach Gnandstein. Der Gegner bekannt durch körperbetonte bis ruppige Spielweise, wollte es den TuS – Kickern nicht einfach machen, sie hatten wohl schon in der Presse eine höhere Niederlage für die Gäste vorhergesagt.

Pegau dominiert, Gnandstein kontert

Die ersten 10 Minuten traten die Pegauer aber selbstbewusst auf, pressten sofort gegen den Ball, ließen die „Kugel“ schön in den eigenen Reihen laufen. So kam es dann auch schon in der 4. Minute zur ersten Chance durch Hans Jerke, der nach einer hohen Hereingabe allein vorm Torwart per Kopf hätte vollenden können, den Ball aber nicht richtig traf. Die Gastgeber spielten mit der Strategie, das Spiel der Pegauer erst recht spät zu stören, dann aber bei Ballbesitz mit langen und weiten Bällen nach vorn entweder den schnellen Tom König zu finden oder die abgewehrten Bälle durch schnelles und massives Nachrücken der Mittelfeldspieler abzufangen, um dann gefährlich für das TuS – Tor zu werden. Dies gelang in der 11. Minute zum ersten Mal, als ein Ball am SG – 16er hängen blieb, dann sofort über die rechte Seite weit in die TuS – Hälfte geschlagen wurde, wo Tom König am 16er in die Mitte zum aufgerückten Florian Schütze quer spielte, dessen Ablage wieder zu König aber zur Abseitsstellung führte und die Pegauer Glück hatten. Fast identisch die Situation nur 2 Minuten später, als die TuS – Kicker wieder bis zur Mittellinie aufgerückt waren und ein unkonzentrierter Ball in den SG – Strafraum abgefangen wurde. Sofort wurde der Ball hoch und weit zentral nach Vorn gedroschen, dort lauerte wieder König, ging bis ca. 20 Meter vors Tor, legte dann nach links in den TuS – 16er zu Schütze ab. Dessen flacher Schuss blieb aber in den Armen vom Hüter hängen. Die Gastgeber belasteten sich mit ihrer Spielanlage gar nicht erst mit dem Mittelfeld, das wurde immer wieder mit langen weiten Bällen überbrückt und durch das schnelle Aufrücken schafften es die Gnandsteiner immer wieder, in Überzahl vor dem TuS – Tor aufzutauchen. Die TuS – Kicker machten es der Heimmannschaft aber auch nicht sonderlich schwer, zu unkonzentriert gingen sie zu Werke, versuchten es über die Außen, setzten sich mit Sebastian Plechinger und Lucas Stacziwa auch einige Mal durch, doch der letzte finale Pass kam nicht an. So kam Nick Frenzel in der 19. Minute zum Schuss und Stephan Moritz trifft nach Freistoß in der 25. Minute. ca. 10 Meter vorm Tor den Ball nicht richtig. Zum Torerfolg führte beides nicht. Die dickste Chance für die Gäste ergab sich in der 32. Minute, als Martin Hennig von rechts eine schöne Flanke an den 16er brachte, Stephan Moritz per Kopf zu Hans Jerke ablegte, der direkt schoss und das Leder nur an die Latte krachte. Bemüht waren die TuS – Kicker schon und die Ansätze vom Spielaufbau waren ja auch nicht schlecht, es fehlte aber irgendwie der letzte „Biss“ oder Wille. Immer wieder gingen die Bälle am SG – Strafraum verloren und die Pegauer wurden immer und immer wieder regelrecht ausgekontert. So lief in der 38. Minute Lucas Kipping auf der linken Seite auf und davon, seinen flachen Schuss aus ca.12 Metern hielt der TuS – Hüter. Kurz vor der Pause war es König auf der halb rechten Position, der geschickt wurde und in dessen Schuss gerade noch Lucas Schulz rein rauschte und damit schlimmeres verhinderte.

Der einfachere Fußball führt zum Erfolg

Nach der Pause gleiches Bild, Pegau versuchte es „klassisch“ mit einem „geordneten“ Spielaufbau, die Gastgeber machten es wieder einfach, spät Angreifen, dann weit Schlagen somit das Mittelfeld überbrücken und dann auf dem kurzen Platz schnell nachrücken um in Überzahl torgefährlich zu werden. Diesen „Stiefel“ spielen die Gnandsteiner aber schon seit „Menschen Gedenken“, doch wenn es aber zum Erfolg führt ………….? Ein Beispiel gefällig – in der 49. spielt sich Stephan Moritz im Zweikampf am 11er der Gastgeber fest, der Hüter behauptet den Ball kracht das „Ding“ sofort nach vorn. Alle Pegauer aufgerückt, die letzten Kicker kurz hinter der Mittellinie und wieder Tom König, der hell wach war, den Ball links behauptete, allein aufs Tor ging und Jimmy Hartwig alles riskierte, um einen Treffer zu verhindern. In der 52. Minute konnte dann Dirk Tischoff auf der linken Seite seinem TuS – Bewacher enteilen, ging zur Grundlinie und brachte den Ball scharf halb hoch in den Strafraum, wo Tony Kammer den Ball im vollen Lauf an den Arm bekam. Ob nun Elfer oder nicht, da lässt sich nach neuer Regelung gut streiten, der Schiri kannte die Regel scheinbar nicht, gab Elfer und Florian Weber nutzte diesen zum 1:0. Obwohl nun in Rückstand geraten, versuchten es die Gäste weiter mit der gleichen Spielweise, hatten auch Möglichkeiten durch Toni Schladitz in der 56. Minute, der aus ca. 10 Metern vergab. Nach dem sich in der 62. Minute Lucas Stacziwa schön im Gnandsteiner Strafraum durchsetzte und überlegt in Richtung linkes Angel schoss hatte der Torwart aber noch die Finger am Ball. Fast eine Kopie vom ersten Tor, führte zum 2:0, nur dieses Mal ging Tom König mühelos über links bis Höhe 16er, legte den Ball quer in die Mitte zu Florian Schütze, der frei aus ca. 10 Metern zum Schuss kam. Den Schuss werte der TuS – Hüter ganz groß ab, als aber auch noch Florian Weber frei zum Nachschuss kam, hatte Jimmy nichts mehr entgegen zu setzen. Damit war der „Drops“ für die Pegauer gelutscht. Obwohl noch 25 Minuten zu spielen waren, fanden die TuS – Kicker keinen Weg, dem SG – Tor richtig gefährlich zu werden oder noch einen Treffer zu setzen. Es wurde sich zwar bemüht, aber wie schon vorher im Spiel schien der ein oder andere Spieler nicht voll da zu sein. Es fehlten die entsprechende Laufbereitschaft und der Wille, Zweikämpfe anzunehmen und sich durchzusetzen.

Schade, so gingen nach sieben erfolgreichen Spielen alle Punkte „flöten“ und die Gastgeber waren mit ihrem einfachen und schnörkellosen Fußball erfolgreich, wenn auch nicht so hoch wie in der Presse verkündet.